Der Bildhauer
Hans Kock
(1920 bis 2007, geb. und
gest. in Kiel)
![]() Hans Kock
präsentiert den Verfassern dieser Seite bei einem
der regelmäßigen gemeinsamen Treffen Teile seines Werkes. (Fotos auf dieser Seite: (c) Wöhlk) |
![]() |
Hans Kock, am 27.12.1920 in Kiel geboren, am 10.09.2007 in Kiel gestorben, kam schon in frühen Jugendjahren (1930) mit der Familie nach Hamburg, besuchte die Albrecht-Thaer-Oberrealschule, um nach seinem Kriegsdienst zunächst (bis 1947) an der TH Braunschweig Architektur zu studieren. 1948 wechselte er von der Architektur zur Bildhauerei. An der Hamburger Landeskunstschule wurde er Meisterschüler und später Mitarbeiter des Bildhauers und Graphikers Gerhard Marcks, der nach dem 1. Weltkrieg u.a. am Bauhaus gelehrt hatte, unter den Nazis verfemt war und seit 1946 als Professor in Hamburg wirkte. 1953 wurde Hans Kock freischaffender Bildhauer in Hamburg, wo er bis heute ein Atelier hat. Zahlreiche Stipendien und Kunstpreise (z. B. den Kulturpreis der Stadt Kiel 2004), Plaketten und Medaillen sowie die Verleihung eines Professorentitels durch das Land Schleswig-Holstein im Jahre 1987 kennzeichnen die Leistungen dieses Künstlers. Sein Werk umfaßt Plastiken in Stein und Metall. Die Ausstellungen seiner Werke sind kaum zu zählen, Ausstellungsbeteiligungen führten in mehrere Länder Europas, Asiens und Amerikas. Das Kieler Stadtbild weist - von Seekamp abgesehen - mehrere Plastiken ihres großen Sohnes auf:
„Tanzpaar" (Vineta-Platz, 1987), „Meteor" (Landwirtschaftsministerium, 1957), „Kieler Strandfigur" (früher: Neue Universität vor dem Audimax) sowie im Innenhof des Provinzial-Gebäudes am Sophienblatt: „Weibliche Figur mit Tuch" (1981).
Als besonders bedeutsam eingestuft werden muß Hans Kocks
Arbeit
im Greifswalder Dom. Hier gestaltete er den Altar, Taufe und schuf
Leuchter,
von
denen Kopien im Gutshaus in Seekamp neben anderen Werken Kocks
besichtigt
werden können. Zwischen 1973 und 1978 arbeitete Hans Kock an der
Neugestaltung
des Innenraums der Kieler Ansgarkirche. In und an insgesamt 30 Kirchen
finden sich seine Werke.
Vortrag Hans Kock, auf Seekamp
Hans Kock muß zu den bedeutendsten Künstlern unseres Landes überhaupt gezählt werden, in Deutschland ist er wohl einer der bedeutendste Bildhauer der Gegenwart. Und trotz seiner Studien- und Arbeitszeiten in Hamburg und anderen Städten, hat er sich seine enge persönliche und künstlerische Bindung an Schleswig-Holstein, Kiel und Schilksee erhalten. Mit der Hans-Kock-Stiftung und dem Skulpturenpark auf Gut Seekamp kehrte er dorthin zurück, wo sein Frau Anna, geb. Olde, aufgewachsen ist und ihr Großvater seine erfolgreichste künstlerische Epoche gehabt hat. Seit dem 20.4.1995 weist an der Fördestraße kurz vor der Kreuzung Schilkseer und Fördestraße ein Schild auf die Hans-Kock-Stiftung hin.
„Auf Seekamp wird wieder gebrahmst"
Mit dem Kriegstod der beiden Olde-Söhne Joachim und Otto war im
Grunde genommen der Niedergang des Hofes Seekamp vorbestimmt. Hans
Olde,
der Jüngere, war noch weniger an der Landwirtschaft interessiert
als
sein Vater, der Verkauf des Hofes Seekamps an die Stadt Kiel nur allzu
verständlich, wenn auch wohl nicht alle Angehörigen der
Familie
über diesen Punkt einer Meinung waren. Zunächst erlebte
Seekamp unter der Leitung der Stadt Kiel etwas so Bedeutsames und
Richtungsweisendes
wie die Kinderrepublik von 1927, und immerhin blieb es bei der
landwirtschaftlichen
Ausrichtung des Hofes bis zum Jahre 1972 . Dann aber ging es schnell
bergab,
die Gebäude wurden als Baustofflager und für
überwinternde
Segelboote genutzt und verfielen zusehends. Das Jahr 1987 brachte die
Vision
einer kulturellen Nutzung dessen, was noch da war. Vieles war schon
verloren
oder kaum zu retten, aber das, was noch übrig blieb, bildete den
Hintergrund
für eine Idee. Jahre hat es gedauert, bis 1993 der Skulpturenpark
entstanden war und die ersten Veranstaltungen eröffnet werden
konnten.
Hans Kock und seine Frau Anna, die ältere Tochter von Hans Olde,
d.J.,
hatten große Teile ihres Privatvermögen in eine Stiftung
eingebracht,
Sponsoren hatten geholfen, die von der Stadt gepachteten und
renovierungsbedürftigen
Häuser herzurichten, und die Schriftstellerin Bärbel Reetz
hatte
Ideen und Ausführung für den Beginn einer Veranstaltungsreihe
Hans Kock bei der
Eröffnung einer Ausstellung
besonderer Art geliefert: Literatur, Musik und Historisches zusammenführende Abende im restaurierten ehemaligen Pferdestall, der seine Fenster dem wenige Jahre zuvor abgerissenen alten Kuhhaus zu verdanken hat. Ein spartanisch eingerichteter Raum mit Steinfußboden und einfachen Klappstühlen war so entstanden, ein zurückhaltendes unaufdringliches Ambiente, optimal als Rahmen für die geplanten Veranstaltungen geeignet.
Es entstanden kleine, aber feine Veranstaltungen, ohne Schickeria, für Kenner und immer mit Bezug zu Schilksee und Seekamp. Im ersten Jahr drehte es sich um Hans Olde und Klaus Groth, der wiederholt von Olde porträtiert wurde und mehrfach auf Seekamp zu Besuch kam, sowie Johannes Brahms, dessen Musik gerne auf Seekamp gespielt worden war und der als Freund von Klaus Groth viele von dessen Werken vertont hatte. Nach langen Jahren wurde auf Seekamp wieder (öffentlich) „gebrahmst", um einen Ausdruck aus Oldescher Zeit aufzugreifen. Dazu konnte man überwiegend bisher unveröffentlichte Briefe und Aufzeichnungen, vorgetragen von Kieler Schauspielern, kennenlernen.
Im Programm zur ersten Veranstaltung über Hans Olde und Klaus Groth am 3. September 1993 im Seekamper Pferdestall ließ Bärbel Reetz den Maler aus einem Brief an dessen Frau Margarethe zitieren:
„... als ich Abschied von dem lieben großen alten Herrn (Klaus
Groth, Anm. der Verfasser) nahm, habe ich wirklich geheult, und er
schloß´mich
in seine Arme, küßte mich und sagte mir allerlei Liebes ..."
und weiter „... ich habe ihn ungern scheiden sehen, denn ich habe ihn
...
herzlich lieb gewonnen."
Im zweiten Jahr stand Detlev von Liliencron, der preußische
Dichter
aus Kiel, im Mittelpunkt. Auch er war Gast bei den Oldes gewesen, war
gezeichnet,
gemalt und photographiert worden. Außerdem hatte er das Gedicht
„Arger
Morgen" am 28.8.1905 auf Oldes Hof in die Endfassung gebracht und mit
dem
bemerkenswerten Zusatz „Schloß Seekamp" plus Datum versehen.
Vorgestellt
auf den Veranstaltungen im Jahre 1994 wurden neben Gemälden,
Grafiken
und Fotos Briefe, Texte, Kommentare, die, zueinander in Beziehung
gesetzt,
ein selten lebendiges Bild von Ausschnitten aus dem Literatur- und
Malereischaffen
des letzten Jahrhunderts vermittelten. Während Schauspieler
der Kieler Bühnen Texte, Werkausschnitte, Briefe oder dazu
passende
Stellen aus der Literatur über den Dichter und sein Werk vorlasen,
konnte man in den Pausen zwischen den Rezitationen der Musik von
Johannes
Brahms und Max Reger lauschen.
Im diesem Jahr, in dem mutig nicht zwei, sondern sechs
Veranstaltungen
einschließlich des Vortrages eines französischen
Liliencron-Experten
sowie eine Ausstellung präsentiert wurden, lag der musikalische
Schwerpunkt
der Darbietungen unter anderem bei der Harfe. „War das schön!"
konnte
man Hans Kock in der Pause einer der Abende sagen hören. Und wer
wollte
ihm nicht beipflichten. Die Veranstaltungen waren zwar nicht wie die
zwei
im ersten Jahr ausverkauft, doch gut besucht. Bärbel Reetz hatte
nicht
nur Mut bewiesen, sondern auch eine glückliche Hand in der
Kombination
mehrerer Kunstrichtungen zu einer harmonischen Gesamtkomposition. Ein
seltener
Kunstgenuß und dann noch in engem Bezug zur Geschichte „unseres"
Schilksee! Daß der Pferdestall bei den Veranstaltungen ungeheizt
ist - früher wärmten die Pferde das Gebäude - und die
Stühle
nicht gerade ein Muster an Bequemlichkeit sind, stört nicht nur
nicht,
sondern schärft vielleicht sogar den Sinn für das Besondere
dessen,
was geboten wird.
Im Jahr 1995 stand noch mehr auf dem Programm: Nietzsche, der einst
von Hans Olde porträtiert wurde, und Hans Olde, d. J. und
Schwiegervater
von Hans Kock, dessen Geburtstag sich 1995 zum hundertsten Male
jährte.
Dazu kam der Start dessen, was Hans Kock als eine Art Gegenpol zur
Beschränkung
der Präsentationen im Skulpturenpark wie im Gutshaus auf seine
Werke
geplant hatte: die Vorstellung und Förderung junger Bildhauer. Als
erste junge bildhauerisch tätige Künstlerin wurde auf Seekamp
im Juni 1995 die in Eutin geborene Bildhauerin Almut Heer mit Objekten
aus 13 Jahren Tätigkeit dem sachkundigen Publikum
präsentiert.
Doch auch die Themen in Zusammenhang mit Seekamp-Schilksee fanden ihre
Fortsetzung. 1996 ging es um Hans Kocks Porträts von Martin
Heidegger
und 1997 das Schaffen von Karl-Friedrich Gotsch aus Pries, dessen
Seekamper
Bilder im Mittelpunkt standen.1999 staunte das Publikum über die
enge
Beziehung des Malers Harald Duwe zu Seekamp und im Jahr.
Übersicht über die wichtigsten Veranstaltungen bis zum Tode von Hans Kock
1993 Hans
Olde, Klaus Groth
und
Johannes
Brahms
1994 Detlev
von Liliencron
1995 Almut
Heer - Skulptur und Gesicht
1995 Friedrich
Nietzsche
1995 Hans
Olde der Jüngere 1895 - 1987
1996 Hans Kock - Skulptur
und Zeichnung
1997 Hans Kock und Martin
Heidegger
1997 Friedrich
Karl Gotsch und Seekamp
1998 Harald
Duwe und Seekamp
1999 Ellen Sturm -
Skulpturen
und Bilder
2000 Anna Kock (gest.
1999) und Seekamp
2001 Hans Kock -
Skulpturen
und Zeichnungen
2002 keine Veranstaltung
2003 Thomas
Bernhard: Am Ziel sowie Kunst und Provokation,
Werkstattgespräch
2004 Internationaler
Museumstag 16. Mai: Kunstbegegnungen aus der Arbeitswelt des
Bildhauers
Hans Kock
2005 Silke
Silkeborg Malerei und Zeichnung
2006 Internationale
Museumsnacht und internationaler Museumstag
2007 Jan-Olav
Hinz: SELBST-Objekte und Gertraude Nath-Krüger: BEGEGNUNG von
KUNST
und LANDSCHAFT Infos
dazu
Veranstaltungen
nach 2007
2008 Paare Ken Denning/Hans Kock (im
Landeshaus)
2009 Valerie Farve
2010 Ellen Sturm (vgl. 1999)
2011 Flurin Bisig
2012 Hans-Jörg Schneider
2013 Kultur trifft Politik - SPD
Sommerfest
2014 Katharina Duwe
2015 1. Internationales
Hans-Kock-Symposium
(Veranstaltungen
der Bürgerinitiative)
(Veranstaltungen des Vereins
der
Freunde des Bildhauers und Philosophen Hans Kock - Begegnung der
Künste)
Anmerkung: Die
Titel der Veranstaltungen wurden
zum
Zwecke besserer Verständlichkeit geringfügig dem Ziel dieser
Seiten angepaßt.
Außerdem sind einige Teile noch zu ergänzen, z. B. durch
Fotos.
Freunde
des Bildhauers und Philosophen Hans
Kock - Begegnung der Künste e.V.
1. Internationales
Hans-Kock-Symposium
Hans-Kock-Stiftung
Tagung im Gedenken an Hans Kock (1920 -
2007) in Hamburg
Tagung im Gedenken an Hans Kock (1920 -
2007) in Hamburg: Fotos
Seekamp
(Skulpturenpark) in Kiel-Schilksee
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Hannelore Pieper-Wöhlk, Dr. Dieter Wöhlk,
3/2002
Update 01/2010